Arbeiten von zu Hause aus, aber ständig erreichbar sein. Alle News mit einem Klick, aber was davon ist wahr. Kommunikation mit Menschen weltweit, aber keine Freunde in der eigenen Stadt. Die Digitalisierung ist längst keine Zukunft mehr, sondern normal und Teil unseres Alltags geworden. Doch welche Vorteile bieten uns neue Techniken im Berufs- und Privatleben wirklich? Und was sind die Kehrseiten der digitalen Online-Medaille? Freier Zugang zu WissenWikipedia, Spiegel Online und Google machen es möglich – wer heute wissen will, was in der Welt passiert oder auch zur Abwechslung in einem berühmten Werk Goethes schmökern möchte, muss weder auf den Zeitungsboten oder sämtliche Brieftauben warten, noch in Bibliotheken und in Antiquariaten auf Entdeckungstour gehen. Wissen nahezu aller Fachbereiche und Nachrichten aus aller Welt sind – jedenfalls in unserem Land – für jeden mit nur einem Klick zugänglich. Und das so gut wie kostenlos und unabhängig von Einkommen, Bildung oder gesellschaftlicher Stellung. Doch eine solche Nachrichtenflut und die schnelle „Google-Recherche“ bergen auch die Gefahr, dass sich Halbwissen oder gar Unwahrheiten durchsetzen und sich genauso schnell verbreiten wie sie in die Welt gesetzt wurden. Auf diese Weise kann die für jeden zugängliche Bildung auch ganz schnell in unreflektierte Unbildung oder sogar eine gewisse Volks-Verblödung umschlagen. Hier gilt also – doppelt nachgeklickt, hält besser und immer auf die Quellen achten! Und diese notfalls nochmal schnell googeln. Flexibilität im ArbeitsalltagHome-Office, Freelancer und flexible Arbeitszeiten – dank Skype, Internet, E-Mail und diverser Teamwork-Apps beziehungsweise -Programmen ist es heutzutage ganz normal, einen Mitarbeiter in Hongkong sitzen zu haben oder einfach mal von zu Hause aus zu arbeiten. Gerade für Familien – man denke besonders an alleinerziehende Mütter – bringen diese Möglichkeiten große Vorteile und machen den (Arbeits-)alltag nicht nur flexibler, sondern auch die Arbeitsergebnisse besser. Denn schließlich können Stellen heutzutage nicht nur optimal besetzt werden – auch mit einem Mitarbeiter, der nicht vor Ort ist –, sondern die Arbeitszeit gestaltet sich für die Mitarbeiter auch effizienter. Der Nachteil ist dabei zum einen, dass man gerade bei globalen Unternehmen nicht nur mit Klaus von nebenan, sondern auch mit Bill aus New York um Stellen, Projekte oder Prämien konkurriert. Darüber hinaus verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben immer mehr. Am Wochenende arbeiten, um Mitternacht nochmal die Mails checken oder beim Familienausflug den Anruf des Chefs entgegennehmen? Ja klar. Immer gerne. Immer erreichbar. Krankheiten wie Burn Out und Depressionen sind durch eine derartige Online-Bereitschaft und dem Stehen unter Dauerstrom leider auch mit nur einem Klick erreichbar. Kommunikation Facebook-Freunde auf der ganzen Welt, Chatten mit Unbekannten und Fernbeziehungen via FaceTime — die weltweite und grenzüberschreitende Kommunikation ist dank der Digitalisierung einfacher, wenn nicht sogar erst möglich geworden. Nicht nur der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand und das Kennenlernen anderer Länder und Kulturen ist so durch WhatsApp, Social Media und Co. ein wortwörtliches Kinderspiel geworden. Auch die Kommunikation vor Ort und am Arbeitsplatz wird so vereinfacht. Plattformen wie Beispielsweise sell & pick ermöglichen es, Arbeitsabläufe spielerisch zu verbessern, auf digitalem Wege mit Kollegen zu kommunizieren oder mit verschiedenen Filialen eines großen Konzerns in Dialog zu treten. So gestaltet sich die Arbeit nicht nur abwechslungsreicher und macht mehrt Spaß, sondern jeder Einzelne kann die eigenen Leistungen durch den Austausch und Vergleich mit anderen Mitarbeitern besser einschätzen und auf diese Weise auch steigern. Der Nachteil jeglicher, digitaler Unterhaltung ist allerdings die Einbuße sozialer Kontakte in der realen Welt. Menschen offline und in Farbe ansprechen, offen aufeinander zugehen, mit Bekannten aus dem Viertel brunchen gehen oder auch einfach zum Chef zwei Flure weiter gehen, anstatt ihn schnell anzuskypen – all dies kann durch die digitale Welt verdrängt werden und führt im schlimmsten Fall zu einer Sprachlosigkeit und sozialen Vereinsamung. Zusammengefasst lässt sich also konstatieren, dass es, wie bei so vielem, immer auf die richtige Dosis und Balance ankommt. Man sollte die positiven Seiten, wie beispielsweise der Einsatz neuer Medien zur Arbeitserleichterung nutzen, aber sich dennoch niemals vom digitalen, allwissenden und immer anwesenden „Gott“ blenden oder gar verrückt machen lassen. Denn das Leben spielt sich schließlich noch immer zu einem großen Teil in der realen Welt ab, zu welcher die digitale stets nur die „Verlinkung“ darstellt. Oder, um es mit den Worten von SPD-Politikerin Andrea Nahles zu sagen: "Mit Smartphone und anderer Technik umgehen zu können bedeutet, die Geräte auch öfter einmal wegzulegen." (https://www.politik-kommunikation.de/ressorts/artikel/das-sind-die-wichtigsten-akteure-der-digitalisierung-938984952)