Die ABC-Analyse ist ein bewährtes Werkzeug für die effiziente Steuerung von Sortimenten und Lagerbeständen – besonders in der Gastronomie und Bäckereibranche, wo Margen, Frische und Nachfrage entscheidend sind.
Statt nur Produktionsmittel zu betrachten, liegt der wahre Mehrwert heute in der Analyse der Verkaufsartikel: Welche Produkte treiben den Umsatz, welche binden unnötig Kapital – und welche sollten vielleicht ganz aus dem Sortiment verschwinden?
Mit der richtigen ABC-Analyse können Betriebe ihr Sortiment gezielt überarbeiten, ineffiziente Artikel reduzieren und so Produktions- und Logistikprozesse deutlich vereinfachen.
Die ABC-Analyse ist eine betriebswirtschaftliche Methode zur Klassifizierung von Objekten (z. B. Produkten, Kunden, Lagerartikeln) nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung.
Dabei werden die Elemente in drei Klassen eingeteilt:
A-Produkte: Besonders wichtig und umsatzstark
B-Produkte: Mittlere Bedeutung
C-Produkte: Geringe wirtschaftliche Relevanz
Ziel: Die Konzentration auf die wichtigsten Artikel, die den größten Einfluss auf Umsatz, Deckungsbeitrag oder Ertrag haben.
In der Gastronomie und im Bäckereiumfeld eignet sich die ABC-Analyse vor allem zur Bewertung von Verkaufsartikeln – also der Speisen, Snacks oder Backwaren, die an Gäste verkauft werden.
So können Sortimente optimiert, Ladenhüter identifiziert und Produktionsprozesse an die tatsächliche Nachfrage angepasst werden.
💡 Tipp: Die Warengruppenstrategie und die ABC-Analyse ergänzen sich perfekt. Während Warengruppen das Sortiment strukturieren, bewertet die ABC-Analyse deren wirtschaftliche Bedeutung.
👉 Mehr dazu im Artikel Warengruppenstrategie in der Gastronomie.
In der Gastronomie kann die ABC-Analyse auf Kennzahlen wie Umsatz, Verbrauchswert oder Deckungsbeitrag angewendet werden.
Das Grundprinzip folgt dem Pareto-Prinzip (80/20-Regel):
| Kategorie | Anteil am Umsatz | Anteil an Artikeln | Bedeutung |
|---|---|---|---|
| A-Produkte | 80 % | 20 % | Besonders wichtig, hohe Priorität |
| B-Produkte | 15 % | 30 % | Mittlere Bedeutung |
| C-Produkte | 5 % | 50 % | Geringe Bedeutung, niedrige Priorität |
Praxisnutzen für die Gastronomie:
Durch die Analyse der Verkaufsartikel erkennen Betriebe, welche Produkte den größten Umsatz bringen und welche kaum zur Wertschöpfung beitragen.
Gerichte oder Produkte mit geringem Anteil können gezielt aus dem Sortiment genommen oder überarbeitet werden – das spart Ressourcen, verbessert die Produktionsplanung und steigert die Profitabilität.
Ein regionaler Bäckereibetrieb führt eine ABC-Analyse seiner Verkaufsartikel durch, um das Sortiment zu optimieren.
Ergebnis:
A-Produkte: Klassiker wie Laugenbrezeln, Croissants, belegte Brötchen – stark nachgefragt, hoher Umsatzanteil.
B-Produkte: Spezialbrote, saisonale Snacks – mittlere Nachfrage, abhängig von Wochentagen und Wetter.
C-Produkte: Exotische Gebäcke, selten verkaufte Kuchenvarianten – binden Lagerkapazität, werden kaum nachgefragt.
Fazit:
Durch gezielte Reduktion der C-Produkte kann die Bäckerei ihre Produktion vereinfachen, Abläufe beschleunigen und Abschriften verringern – ohne Umsatz zu verlieren.
Mehr zu Warengruppenstrategien findest du hier: 👉 Warengruppenstrategie für Gastronomie & Bäckereien.
Die Kombination von Warengruppenstrategie und ABC-Analyse schafft eine neue Qualität der Steuerung:
Die Warengruppenstrategie strukturiert das Sortiment in sinnvolle Kategorien (z. B. Backwaren, Getränke, Snacks).
Die ABC-Analyse bewertet innerhalb dieser Gruppen, welche Produkte den größten Beitrag leisten.
Vorteile der Kombination:
Gezielte Einkaufsstrategien nach Relevanz
Differenzierte Steuerung nach Artikelbedeutung
Smartere Lager- und Sortimentsplanung
Beispiel:
In der Warengruppe Snacks werden A-Produkte (z. B. belegte Brötchen) täglich überwacht, während C-Produkte (z. B. seltene Spezialstullen) seltener produziert oder aus dem Sortiment genommen werden.
Relevanz für sell & pick:
Die Plattform verknüpft Warengruppenlogik und ABC-Analyse zu einem dynamischen, datengetriebenen Planungssystem. So lassen sich Einkaufs- und Lagerentscheidungen in Echtzeit anpassen.
Die Einführung einer ABC-Analyse bringt Gastronomiebetrieben zahlreiche Vorteile:
Reduktion von Lagerkosten durch gezielte Priorisierung
Verbesserte Lieferfähigkeit bei kritischen Artikeln
Fokus auf relevante Produkte mit höchstem Umsatzanteil
Automatisierte Disposition über intelligente Systeme
Effizientere Sortimentspflege durch klare Entscheidungsgrundlagen
Mit sell & pick wird die klassische ABC-Analyse digital und dynamisch:
Automatische Klassifikation auf Basis von Echtzeitdaten (z. B. Umsatz, Verbrauch, Trends)
Integration externer Faktoren wie Wetter, Feiertage oder Standortbedingungen
Dynamische Anpassung der Klassenzugehörigkeit bei veränderten Verkaufszahlen
Verknüpfung mit Prognosen für Personal-, Einkaufs- und Bedarfsplanung
Praxisnutzen:
Schnellere Reaktionszeiten
Weniger Überbestände und Verderb
Höhere Warenverfügbarkeit
Effizientere Ressourcennutzung
So wird aus einer statischen Analyse ein intelligentes Steuerungsinstrument für die moderne Gastronomie.
Die ABC-Analyse bleibt auch im Zeitalter der Digitalisierung ein zentrales Werkzeug für betriebswirtschaftliche Effizienz. Richtig angewendet – und mit digitalen Tools wie sell & pick kombiniert – wird sie zum strategischen Hebel für Kostenkontrolle, Planungssicherheit und Nachhaltigkeit.
Fazit:
Wer seine Sortimente und Lagerbestände regelmäßig mit Hilfe der ABC-Analyse überprüft und digital steuert, profitiert von klaren Prioritäten und besserer Rentabilität.
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